Hauptübung 2022

(wyma) Nach fast drei Jahren coronabedingter Pause konnte am vergangenen Samstag, 15. Oktober, auch in Sontheim an der Brenz die traditionelle Hauptübung der Feuerwehr stattfinden.

Vor rund 100 interessierten Zuschauern probten die Abteilungen Sontheim und Bergenweiler sowie die DRK Bereitschaft Sontheim den Ernstfall. Unterstützt wurden sie dabei durch die Drehleiter der Feuerwehr Gundelfingen aus dem bayrischen Gundelfingen.

Annahme der Übung war, dass Kinder beim Spielen in einer der Scheunen eines landwirtschaftlichen Anwesens einen Brand im Stroh ausgelöst hätten. Durch die heftige Rauchentwicklung habe sich dabei noch ein Unfall mit schwerem Gerät zugetragen, bei dem eine Person unter Heuballen verschüttet wurde und der Fahrer des Traktors bewusstlos wurde. Daher lag das Hauptaugenmerk der Übung neben der Brandbekämpfung zuerst auf der Rettung von Menschen und Tieren aus den Stallungen und dem angebauten Wohngebäude. Eine besondere Herausforderung stellte die dichte und verschachtelte Bebauung am Übungsort dar, welche im Ernstfall auch die Nachbargebäude bedrohen würde.

Der Übungsalarm erfolgte um 14 Uhr. Nur wenige Minuten später trafen die ersten der bereits in Bereitschaft stehenden Fahrzeuge am Übungsobjekt in der Sontheimer Ortsmitte ein. Dort wurden die Einsatzkräfte von rund 100 Zuschauern und der Jugendfeuerwehr Sontheim erwartet. Um den Zuschauern verschiedene Inhalte der Übung erklären zu können, wurde die Übung durch ein Mitglied der Feuerwehr moderiert.

Die angenommene Einsatzstelle unterteilte sich in vier Abschnitte mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben für die Einsatzkräfte. Im zur Sontheimer Hauptstraße hin zugänglichen Hof des Anwesens wurde durch die ersten Kräfte der Abteilung Sontheim die Menschenrettung vom Heuboden und dem Balkon des Wohnhauses vorgenommen, dabei kam auch die Drehleiter der Feuerwehr Gundelfingen zum Einsatz. Am seitlich davon gelegenen Eingang zu den Stallungen verschafften sich nachgerückte Kräfte Zugang um die angenommene Brandstelle ausfindig zu machen und bauten eine Riegelstellung zu den Nachbargebäuden auf. Die hierfür benötigte Wasserversorgung wurde vom Modul „Wasserförderung“ der Abteilung Bergenweiler durch je eine Leitung zu den beiden Seiten des Anwesens sichergestellt. Im hinteren Bereich der Stallungen hatten die Feuerwehrleute die Aufgabe, den ohnmächtigen Fahrer des Traktors und die unter Heuballen verschüttete Person zu retten sowie Belüftungsmaßnahmen vorzunehmen.

Weiter war die Zusammenarbeit mit den Kräften des DRK einer der Übungsinhalte. Hierbei wurde die Übergabe von Verletzten und deren Erstversorgung geprobt. Dabei simulierte unter anderem ein ausgewählter Feuerwehrmann einen Zusammenbruch unter schwerem Atemschutz, welcher eine sofortige Crashrettung und eine reibungslose Zusammenarbeit der beiden Hilfsorganisationen nötig machte.

Nach rund einer Stunde kam dann der Funkspruch „Übungsende“, welcher für alle Einsatzkräfte den Rückbau der verwendeten Materialien einleitete. Im Anschluss an die Übung ging es für die Beteiligten in die Sontheimer Gemeindehalle zur Nachbesprechung. Diese wird traditionell von der DRK Bereitschaft Sontheim mit Hammelbraten, Knöpfle und Kraut bewirtet.

Vor der lang erwarteten Stärkung befand Kommandant Jochen Schmid die Übung als sehr gelungen: „Wir konnten die vielen Herausforderungen heute wieder gut meistern und die Absprache zwischen den verschiedenen Abschnitten und Aufgabengebieten funktionierte hervorragend.“ Lediglich das Funkverhalten bei der Crashrettung eines Feuerwehrkameraden schärfte der Kommandant in seiner Ansprache nach.

Sontheims Bürgermeister Tobias Rief erlebte seine erste Hauptübung als Gemeindeoberhaupt ebenfalls positiv: „Die Bevölkerung kann beruhigt sein, das sah heute wirklich alles gut koordiniert aus. Auch wenn das heute eine Übung war, so probt man ja doch den Ernstfall, das darf man nicht vergessen. Da fühlt es sich gut an, eine so schlagkräftige Truppe im Ort zu haben.“ Besonders hervor hob er dabei noch die Realitätsnähe, sowohl was die in Sontheim typische enge Bebauung am Einsatzort und deren Herausforderungen anbelangt, als auch die Übungsvorbereitung mit Nebelmaschinen, Rauchkörpern und den „verletzten“ Personen die gerettet und betreut werden mussten.

Ein besonderer Dank galt dem Bewirtungsteam des DRK für die traditionelle Verpflegung sowie den Kameradinnen und Kameraden der Drehleiterbesatzung der Feuerwehr Gundelfingen für ihre Unterstützung.

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